Nährstoffsperre (Nutrient Lockout) erkennen und beheben

Nährstoffsperre (Nutrient Lockout) erkennen und beheben

Erste Hilfe für deine Pflanzen

Du gibst deinen Mädels den besten Dünger, kümmerst dich rührend um sie, aber statt fett zu werden, bekommen sie gelbe Blätter und lassen die Köpfe hängen? Willkommen im Club der Grower-Alpträume. Sehr wahrscheinlich hast du es mit einer Nährstoffsperre (auf Englisch: Nutrient Lockout) zu tun.

Gerade für uns Anfänger in Deutschland (im Rahmen der 3 legalen Pflanzen nach CanG) ist das super frustrierend. Aber keine Panik! In diesem Artikel zeige ich dir, wie du den Lockout löst und deine Ernte rettest. Spoiler: Mehr Dünger ist nicht die Lösung!

Was ist eigentlich ein Nutrient Lockout?

Stell dir vor, du sitzt vor einem 5-Gänge-Menü (die Nährstoffe im Boden), aber jemand hat deinen Mund zugeklebt. Das Essen ist da, aber du kannst es nicht aufnehmen. Genau das passiert bei einer Nährstoffsperre.

Die Wurzeln deiner Cannabis-Pflanze sind blockiert. Egal wie viel Dünger du jetzt noch oben drauf kippst – die Pflanze "verhungert" inmitten von Nahrung. Schlimmer noch: Mehr Dünger macht das Problem oft noch größer.

Die Ursachen: Warum sperrt sich die Pflanze?

Es gibt zwei Hauptverdächtige, die du sofort checken solltest:

1. Der falsche pH-Wert (Hauptursache Nr. 1)

Cannabis ist wählerisch. Auf Erde können die Wurzeln Nährstoffe nur in einem pH-Bereich zwischen 6.0 und 7.0 aufnehmen. Ist dein Gießwasser oder die Erde zu sauer oder zu alkalisch, schließen sich die Tore. Bestimmte Stoffe wie Magnesium oder Kalzium werden dann einfach "ausgesperrt".

2. Salzablagerungen durch Überdüngung

Wir meinen es oft zu gut. Zu viel mineralischer Dünger führt dazu, dass sich Salze im Boden ansammeln. Diese Salze verändern den pH-Wert der Erde drastisch und blockieren die Wurzeln. Das ist der Klassiker: Die Pflanze sieht kränklich aus, der Grower denkt "Mangel!" und kippt noch mehr Dünger drauf. Ein Teufelskreis.

Symptome: Wie sieht eine Nährstoffsperre aus?

  • Die Blätter werden gelb oder braun (oft beginnend an den Spitzen).
  • Das Wachstum stagniert komplett.
  • Die Pflanze sieht "schlaff" aus, obwohl die Erde feucht ist.
  • Wichtig: Die Symptome sehen fast genauso aus wie ein Nährstoffmangel. Der Unterschied: Beim Lockout hilft Düngen nicht.

Die Lösung: Spülen (Flushing) rettet Leben

Hast du einen Lockout identifiziert? Dann müssen wir den Reset-Knopf drücken. Das Zauberwort heißt "Spülen".

  1. pH-Wert messen: Miss den pH-Wert deines Gießwassers und (wenn möglich) des "Drains" (das Wasser, das unten aus dem Topf läuft). Ist der Drain weit unter 6.0 oder über 7.0? Dann hast du den Beweis.
  2. Spülen: Gieße deine Pflanze mit der 2- bis 3-fachen Menge des Topfvolumens mit reinem, pH-reguliertem Wasser (pH ca. 6.5). Kein Dünger!
  3. Ablaufen lassen: Das Wasser spült die überschüssigen Salze aus der Erde.
  4. Pause & Neustart: Lass die Erde antrocknen. Beim nächsten Gießen fängst du mit einer sehr leichten Dünger-Dosis (max. 50% der Herstellerangabe) wieder an.

Experten-Tipp für MischSeeds Kunden

Wenn du organisch anbaust (z.B. mit Bio-Erde und Bio-Dünger), ist ein Lockout seltener, da das Bodenleben den pH-Wert besser puffert. Bei mineralischem Dünger ist ein pH-Messgerät jedoch Pflichtausstattung für jeden ambitionierten Homegrower!

Denk an das CanG: Du darfst maximal 3 Pflanzen haben. Pflege sie gut, denn jede einzelne zählt für deinen Ertrag. Ein behobener Lockout kostet dich vielleicht eine Woche Wachstum, aber rettet am Ende deine Buds.

Bereit für deinen nächsten Grow ohne Fehler?

Hol dir robuste Genetik, die auch mal einen Fehler verzeiht.

Zu den robusten Sorten
Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.