Mythos Indica und Sativa: Was sind die Unterschiede und beeinflussen sie wirklich die Wirkung und den Geruch von Cannabis?

Mythos Indica und Sativa: Was sind die Unterschiede und beeinflussen sie wirklich die Wirkung und den Geruch von Cannabis?

Der Unterschied zwischen Indica und Sativa ist eines der bekanntesten Themen im Cannabis-Bereich. Viele Menschen gehen davon aus, dass Indica-Sorten entspannend wirken, während Sativa-Sorten eher eine aktivierende Wirkung haben. Aber wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesen Annahmen? In diesem Blogbeitrag klären wir, was Indica und Sativa botanisch unterscheidet, was sie angeblich bewirken – und ob die Unterscheidung wirklich so einfach ist.

Der Ursprung von Indica und Sativa

Die Begriffe „Indica“ und „Sativa“ stammen ursprünglich aus der Botanik und wurden im 18. Jahrhundert verwendet, um verschiedene Cannabis-Pflanzentypen zu klassifizieren:

  1. Cannabis Sativa – Sativa-Pflanzen wurden erstmals in Europa entdeckt und beschrieben. Diese Pflanzen sind oft hochgewachsen, haben schmale Blätter und wachsen eher in tropischen oder subtropischen Klimazonen.

  2. Cannabis Indica – Die Indica-Pflanzen stammen ursprünglich aus Regionen wie Afghanistan und Indien. Sie sind meist kürzer und buschiger, mit breiten, dunkelgrünen Blättern und sind an kältere, raue Bedingungen angepasst.

Diese botanische Einteilung bezieht sich also hauptsächlich auf das Erscheinungsbild und die Wachstumsbedingungen der Pflanzen – aber sagt sie wirklich etwas über die Wirkung oder den Geruch aus?

Die Wirkung von Indica und Sativa: Ein Mythos?

Traditionell wird oft behauptet:

  • Indica wirkt entspannend, beruhigend und „körperlich“, ideal für abends und zum Einschlafen.
  • Sativa wirkt anregend, kreativitätsfördernd und „kopflastig“, perfekt für den Tag.

Diese Annahme hat sich in der Cannabis-Community tief verankert, aber wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Wirkung einer Cannabissorte viel stärker von anderen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel dem Cannabinoid- und Terpenprofil.

Was beeinflusst die Wirkung wirklich?

  1. Cannabinoide – Die wichtigsten Cannabinoide im Cannabis sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC sorgt für die psychoaktive Wirkung, während CBD eher beruhigend und entzündungshemmend wirkt. Cannabissorten können unterschiedlich viel THC und CBD enthalten, und das Verhältnis dieser Cannabinoide hat einen großen Einfluss auf die Wirkung.

  2. Terpene – Terpene sind aromatische Verbindungen, die für den Geruch und teilweise auch für die Wirkung verantwortlich sind. Beispiele für Terpene sind Limonen (zitrusartig und stimmungsaufhellend) oder Myrcen (erdig und beruhigend). Jede Cannabissorte hat ein einzigartiges Terpenprofil, das zur jeweiligen Wirkung beiträgt.

  3. Das Entourage-Effekt-Prinzip – Hierbei handelt es sich um das Zusammenspiel verschiedener Cannabinoide und Terpene, das die Gesamtwirkung beeinflusst. Der Entourage-Effekt bedeutet, dass die Wirkung von Cannabis nicht nur auf THC oder CBD allein zurückzuführen ist, sondern auf die Kombination aller Wirkstoffe in der Pflanze.

Indica und Sativa: Unterschiedliche Wachstumsmerkmale

Während die Einteilung in Indica und Sativa wenig über die Wirkung aussagt, ist sie für Grower dennoch hilfreich. Hier einige typische Unterschiede beim Anbau:

  • Wuchsform: Indica-Pflanzen sind kompakt und buschig, während Sativa-Pflanzen groß und schmal sind.
  • Wachstumszeit: Indicas haben eine kürzere Blütezeit und sind daher schneller erntereif – ideal für Indoor-Grows. Sativas brauchen länger zum Blühen, was den Ertrag jedoch steigern kann.
  • Pflege und Anbaubedingungen: Indicas sind robuster und an verschiedene Klimazonen anpassbar. Sativas sind anfälliger für Temperaturschwankungen und benötigen oft mehr Platz und Licht.

Indica und Sativa: Bedeutung für Geruch und Aroma

Auch beim Aroma gibt es Unterschiede, aber diese hängen eher mit den Terpenen zusammen als mit der botanischen Einteilung in Indica oder Sativa. Hier ein Überblick über typische Terpene und ihre Wirkung:

  • Limonen (oft in Sativa-Sorten): Zitrusduft, stimmungsaufhellend, anregend.
  • Myrcen (oft in Indica-Sorten): Erdig und moschusartig, beruhigend und entspannend.
  • Linalool: Blumig, wirkt stresslindernd und schlaffördernd.

Das Aroma und die Wirkung sind also nicht direkt durch „Indica“ oder „Sativa“ bestimmt, sondern durch die spezifischen Terpene in der jeweiligen Sorte.

Fazit: Indica und Sativa – eine vereinfachte Unterscheidung

Die Begriffe Indica und Sativa können eine grobe Orientierung über die Pflanzeneigenschaften geben, aber sie sagen wenig über die Wirkung und den Geruch einer Sorte aus. Statt auf diese Kategorien zu achten, solltest du beim Kauf eher auf das Cannabinoid- und Terpenprofil einer Sorte schauen, da dies entscheidender für die tatsächliche Wirkung ist.

Tipp: Viele moderne Cannabissorten sind Hybride, die die Eigenschaften von Indica und Sativa kombinieren und dadurch ein vielseitiges Wirkungsspektrum bieten. Experimentiere mit verschiedenen Profilen und finde heraus, welche Sorten für dich am besten funktionieren!

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